Der DRK-Ortsverein Schenefeld baut zweimal im Jahr seine Feldküche auf – die Erlöse werden für Vereinsarbeit verwendet
Ob bei der Blutspende, Großveranstaltungen, im Rettungsdienst oder im Katastrophenschutz: Ohne Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, wäre vieles nicht möglich. In unserer Serie stellen wir interessante Tätigkeiten und ihre engagierten Helfer vor. Heute: Der DRK-Ortsverein Schenefeld.
Die Blutspender in Schenefeld sind „vergleichsweise jung: im Durchschnitt 50 Jahre alt. Schade, dass man das so sagen muss“, erklärt Christian Bork. Der 54-jährige Maurer und Betonmeister ist zugleich auch Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Schenefeld. Mit den 65 Mitgliedern kümmert sich der Verein um Blutspenden, Wassergymnastik und Mitgliederausfahrten.
Viermal im Jahr kommen 75 Spender in der Grund- und Gemeinschaftsschule Schenefeld zusammen. Dort wird dann auch ein großes Buffet aufgebaut. Bork erzählt: „Die Damen des Ortsvereins richten einen tollen Imbiss ein. Da kommen Leute zum Spenden und anschließendem Klönen.“ Der Vorsitzende fügt hinzu: „Corona hat uns in die Karten gespielt: Die Menschen sind spendenfreudiger.“ Und dennoch: „Beim Blutspenden fehlen uns die jungen Leute.“ Den demografischen Wandel merkt der DRK-Ortsverein Schenefeld, macht Christian Bork deutlich.
Seit 2006 bietet der Verein Wassergymnastik zum Fitbleiben für Ältere an. Bei Spartenleiterin Birte Ellendt findet das jede Woche dienstags statt und wird gut angenommen. Die zehn freien Plätze in der Schwimmhalle der Grund- und Gemeinschaftsschule Schenefeld sind regelmäßig belegt.
Einmal pro Jahr versucht der Verein eine Ausfahrt mit den Mitgliedern zu organisieren. „Über Corona ist das leider eingeschlafen“, sagt Bork. Es ging schon per Reisebus zur Elbphilharmonie oder auch an die Schlei für eine Raddampferfahrt. Nicht nur die Ausflüge hätten nicht stattgefunden, auch die Ausflugslokale seien über die Pandemiezeit weggebrochen, sagt er. Trotzdem versucht das DRK, auch ein kulturelles Angebot zu sichern.
Neben dem Vereinsprogramm bringt der Ortsverein zweimal im Jahr die etwa 50 Jahre alte Feldküche auf Betriebstemperatur. Genauso alt wie die Feldküche ist auch das Rezept der Erbsensuppe, die einmal im Frühjahr und am ersten Advent in der Feldküche gekocht und verkauft wird. Christian Bork macht klar: „Unsere Erbsensuppe ist legendär!“
Der Erlös im Frühling geht in die Kasse des DRK-Ortsvereins und wird für die Ausfahrt genutzt. Den Erlös am ersten Advent spendet der Verein traditionell an eine Jugendmannschaft in Schenefeld. Dadurch versucht der Ortsverein auch bei den jungen Leuten auf sich aufmerksam zu machen. Allerdings ist es „in Schenefeld sehr schwierig, junge Leute zu aktivieren“, das sonstige Jugendangebot ist sehr groß, erläutert Christian Bork.
Woran es liegt, dass so wenige Menschen für das DRK zu gewinnen sind? „Vielleicht geht es uns zu gut“, erklärt Christian Bork. „Natürlich möchte ich nicht, dass etwas passiert“, macht er klar, aber „nach der Sturmflut 1962 war der Andrang nie größer.“ Erst wenn die Menschen wieder an einem Strang ziehen müssen, erkenne man den Wert von Organisationen wie dem DRK, ist sich der Vorsitzende sicher.
Quelle: sh:z Bericht und Bild: Joshua Leive